GRIN Nicolai Hartmann als Literaturtheoretiker
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Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 1989 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: keine, Kyoto Sangyo University (German Department), Veranstaltung: Vortrag gehalten am 20.5.1989 auf der Tagung der Japanischen Gesellschaft fuer Germanistik in Tokyo, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Vorteil von Schichtenmodellen liegt in der Veranschaulichung an sich abstrakter Relationen von Merkmalen und Merkmalskomplexen. Er liegt aber auch in neuen Beantwortungen alter Probleme, z.B. dem wie weit das Prinzip der Aussparung und Abstraktion in den verschiedenen Künsten (etwa in konkreter Poesie ) getrieben werden kann, bis diese in ihrer Funktion als Kommunikation versagen. Ebenso hat die Schichtentheorie endlich geklärt, wo eigentlich die "Form" des Kunstwerks anzusiedeln ist: Hartmann hat überzeugend dargelegt, dass auch die Form jedes Kunstwerks geschichtet ist, bezw. sich aus dem Zusammenwirken der Formung aller Schichten ergibt. Jede Schicht eines Kunstwerks kann nur in einer bestimmten Formung existieren, mit der sie die der nächstfolgenden determiniert. Die ästhetische Seinsweise des Kunstwerks beruht auf diesem Hintereinander von sich gegenseitig bedingenden Formungen, ebenso wie seine ontologische Seinsweise im Verhältnis der sich gegenseitig tragenden Schichten beruht. All diese Einsichten haben sowohl für die allgemeine Ästhetik wie auch für die Literaturtheorie weitreichende Folgen und man kann deshalb sagen, dass die Erkenntnisse Hartmanns für die Literaturwissenschaft noch nicht fruchtbar gemacht und schon gar nicht ausgeschöpft sind. (Vortrag vor dem Jap. Germanistenverband, Musashi Daigaku, Tokyo, 20.5.1989) ...
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