GRIN "ein magt gein triuwen wol gelobt": Zur Figur der surziere Cundry in Wolfram von Eschenbachs "Parzival"

27.90 CHF   + 3.50 CHF   
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Universität Siegen, Veranstaltung: Grenzgängerinnen: Die Peripherien höfischer Welt in der epischen Literatur des hohen Mittelalters, Sprache: Deutsch, Abstract: Wolfram von Eschenbachs Roman ¿Parzival¿ enthält eine Fülle schillernder Persönlichkeiten und Figurenkonzeptionen. Eine der vielleicht Exotischsten ist die Figur der surziere Cundry. Unverhofft taucht sie im sechsten Buch des Romans auf, verflucht den Helden Parzival und verschwindet nach ihrem kurzen Auftritt für lange Zeit. Erst im elften Buch er-scheint sie wieder persönlich, bittet Parzival um Vergebung und spricht dessen Berufung zum Gralskönig aus. In der Zwischenzeit erfährt der Leser, dass sie die Klausnerin Sigune mit Nahrung versorgt , Kontakt zu den eingeschlossenen Frauen auf Schastel marveile hält und wir erfahren durch ihren Bruder Malcreatüre von ihrer Herkunft. All dies würde Cundry vielleicht noch nicht zur aussergewöhnlichen Frauenfigur ma-chen. Das Besondere an ihr ist ihre aussergewöhnliche Hässlichkeit, ihr Äusseres, das halb aus Mensch, halb aus Tier besteht und die Art ihres rabiaten Auftretens, das schlichtweg nicht zu einer Frau von Stand zu passen scheint. Eben diese Exotik ist es, welche die Forschung zu ausführlichen Spekulationen und Interpretationen bezüglich ihrer Funktion im ¿Parzival¿ gereizt hat. Unter Literaturwissenschaftlern umstritten, kommen ihr die unterschiedlichsten Namen und Attribute zu. Joachim Bumke bezeichnet sie als ¿Gralsbotin.¿ Diesen Titel greift Ralph Breyer auf, diskutiert, ob er ihr ohne weiteres zusteht, und kommt zu dem Schluss, dass die Figur ¿bei ihrem ersten, spektakulären Auftritt weniger, beim zweiten mehr als eine Botin¿ ist. Für Helmut Brall ist sie das ¿Zerrbild einer Fraü , ¿eine zoologisch gemilderte Inkarnation des kosmologischen Alptraums¿ Herzeloydes, gar ¿eine von männlichen Triebwünschen misshandelte Ruine von Weiblichkeit.¿ Ich möchte im Folgenden diskutieren, ob und wie wichtig die Hässlichkeit der Cundry-Figur für ihre Konzeption und ihre Funktion im ¿Parzival¿ ist. Des Weiteren möchte ich erarbeiten, was ihre besondere Hybridität ausmacht und in welchem Zusammenhang die einzelnen Aspekte ihres hybriden Wesens mit dem Romanhelden stehen. ...
Other options available on the web
Sold by Item price Delivery Total price  
Orellfuessli.ch 27.90 CHF 3.50 CHF 31.40 CHF