VDM Puller, S: Medienethik in Österreichs Boulevardpresse

Verbrechen ungewöhnlichen Ausmasses brachten Österreich immer wieder international in die Schlagzeilen. Fälle wie die Selbstbefreiung des Entführungsopfers Natascha K., der Inzestfall von Amstetten oder der "Axt-Mörder" Reinhard St. liessen auch eine Debatte über Medienethik aufflammen - vor allem den Boulevardmedien wurde und wird vorgeworfen, medienethische und journalistische Grundsätze mit Füssen zu treten. Doch ist das wirklich so? Respektiert die österreichische Boulevardpresse den Persönlichkeitsschutz, die Rechte der Opfer und auch der Täter? Dieses Buch gibt zunächst einen Überblick zum Begriff "Medienethik", behandelt Fragen nach der Verantwortung einzelner Akteure und bietet eine Analyse zu den Pressekodizes aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. In einer Inhaltsanalyse der auflagenstärksten Boulevardzeitungen Österreichs wird ausserdem die Berichterstattung zum "Axt- Mörder", einem der wohl spektakulärsten Mordfälle der jüngeren österreichischen Geschichte, nach medienethischen Gesichtspunkten untersucht. Abschliessend werden Faktoren und Motive, die zu medienethischen Verstössen in der Berichterstattung führen, definiert. ...